(1965) Faster! Faster! - Motorpsycho (1965) Filmographie Russ Meyer Kultecke Teil 2 |
„Wenn ich mich nicht so sehr für Busen interessiert hätte, hätte aus mir vielleicht ein großer Filmemacher werden können. Aber ich interessiere mich für Busen und ich liebe sie, und ich werde sie weiterhin glorifizieren, propagieren und herausstellen." |
Der Busenfetischismus hat einen Namen: Russ Meyer. Ein Hühne von einem Mann, mit einem kleinen Schnauzer und einem Bäuchlein versehen, eher der Typ "netter Onkel", der sein Leben lang immer nur eins sein wollte: geil. Und das nicht nur privat, sonder auch beruflich.
Russ Meyer revolutionierte den Nudie, den Nackedei-Film, sowohl ästhetisch, als auch mit seiner plakativen Skizierung von menschlichem Beisammensein, das sich in seinen Filmen nur durch Gewalt und Sex, Mord und Totschlag auszeichnet.
Er drehte sein Leben lang Filme, die er anregend fand, verwirklichte seine Phantasien, und das ganz offen und schamlos. Viele finden seine Gewaltdarstellungen geschmacklos, seine Frauenfiguren entwürdigend. Das sind sie auch zum Großteil; doch darf man nicht übersehen, daß Meyer auch der erste war, der starke, geile, fordernde Frauen darstellte, die sich Männer nahmen, die sie wollten und wo sie wollten. Sein Sex ist derb, platt, ohne Liebe, Vorspiel, einfach nur Trieb.
Und vielleicht gerade deshalb befriedigen seine Filme zum einen eine heitere Seite in uns, die das Plakative als Satire genießen kann, die aber gleichzeitig den tierischen, gewaltsamen Sex faszinierend findet. In der Phantasie. Und das ist es, was Meyer mit seinen Filmen bedient: unsere schmutzige, gemeine, gewaltvolle Phantasie, die wir nicht ausleben können und sollten (jedenfalls nicht, wenn ein anderes Wesen daran keinen Spaß hat).
Sein Film Faster Pussycat! Kill! Kill! ist zu einer Hymne der Lesbenbewegung geworden, drei Kampfmaschinen mit großer Oberweite, die morden, ficken, schnelle Autos fahren, rauben und für die Männer ein Staubkorn im Auge sind, das man wegfischt, bevor man auf Klo geht. Wunderbar!
Oder Mudhoney, der Abgesang auf den amerikanischen Mythos vom freien, ehrbaren Menschen, der sich von seiner Scholle ernährt. Statt Kindercountry Kuppelei, statt Sonnenuntergang Sado-Maso - das ist Russ Meyers Amerika.
Vier Russ-Meyer-Filme finden sich in der Liste der „Top 200", der 200 kassenträchtigsten Filme aller Zeiten: Vixen (1968), Cherry, Harry and Rachel (1969), Beyond the Valley of Dolls (1970) und Supervixens (1975).
Er ist in den USA der erste, der mit den Film The Immoral Mr. Teas (1959) Nacktheit auf der Leinwand für die Zensoren akzeptabel macht. Er ist der erste, der mit Lorna (1964) Sexszenen mit einer „richtigen" Handlung verbindet. Er ist der erste, der mit Beyond The Valley Of Dolls (1970) einen Millionen-Dollar-Sexfilm für eine der renommierten großen Hollywood-Filmgesellschaften dreht. Er ist heute der einzige, der bei seinen Filmen so gut wie alles alleine macht: Drehbuch, Produktion, Regie, Kamera, Schnitt.
Das also ist Russ Meyer: Jahrgang 1922, Amerikaner, 1,88 Meter groß, gut zwei Zenter schwer, eine Eine-Mann-Filmfabrik, besondere Kennzeichen: Busenfetischist. Er wohnt heute immer noch in Hollywood, Kalifornien, war dreimal verheiratet, dreimal geschieden und seine Lebensphilosophie faßt er mit den Worten: „Lust und Profit!" zusammen.
Doch für seinen 25 Jahre andauernden Erfolg und den heutigen Kultstatus, den viele seiner Filme vor allem beim jüngeren Publikum genießen, sind die körperlichen Vorzüge von Meyers Darstellerinnen sicher nicht allein verantwortlich. Meyers billige Camp-Filme, die weder mit einer ausgeklügelten Handlung noch schauspielerischer Leistung aufwarten können, sind eine stimmige Einheit aus rohem Humor, Stereotypen, peppiger Bums-Schuppen-Mucke, geilen Frauen in geilen Klamotten und handwerklichem Geschick.
Ganz zweifelsohne ist Meyer ein handwerklich sehr guter Regisseur.
„Der Schlüssel zu Russ Meyers Werk findet sich (...) in der Persönlichkeit des Mannes selbst. Mehr als die meisten von uns ist er in der Lage gewesen, sein ganzes Leben lang genau das zu tun, was er tun wollte, ohne sich dafür zu entschuldigen." (Filmkritiker Roger Ebert) |
Und Russ hat die Gabe, sich augenzwinkernd über seine Busenbessenheit lustig zu machen. Nicht umsonst nehmen die Oberweiten seiner Filmsternchen, die alle bei der gleichen Molkerei unter Vertrag zu stehen scheinen, mit den Jahren immer unglaublichere Maße an.
So sehr Meyers Filme auch mit Sex zu tun haben: sie wirken eher wie ein abstruser, gewalttätiger und skurriler Comic-Strip, denn wie erotische Kost. Seine Figuren bewegen sich immer am Rande der Karikatur, sein Stakkato-Schnitt schafft Tempo. Legionen an chipsfressenden Biertrinkern haben sich ebenso wie intellektuelle Filmfans an seinen Filmen erfreut. Und selbst wenn einem die Vergewaltigungs- und andere Gewaltszenen übel aufstoßen, kann man sicher sein, daß man während des nächsten Ritts durch tiefe Tittentäler lachen muß.
Russ ist der König der Nudies, der Walt Disney der B-Filmer. Moment, Disney? Die amerikanische Zeitschrift Hapers Bazaar verglich 1970 Meyers bescheidene, kunstlose Art, seine Identifikation mit Amerikas Mittelklasse und seine filmische Perfektion mit Walt Disney.
Tatsächlich sind die beiden alten Herren Pioniere auf ihren Gebieten gewesen.
So sicher Meyer ein Pionier in sachen Sexfilm ist, so wenig haben seine handwerklich perfekten Filme mit künstlerischer Avantgarde zu tun. Sie sind so konventionell, wie seine politische Ansicht konservativ ist. In seinen Filmen sind die Frauen zwar fordernd, aggressiv und dominieren über kantige Männer mit einem IQ eines Wurstbrötchens, doch bezahlen fast alle seine Heldinnen mit dem Tod dafür (Lorna, Faster Pussycat).
Nach dem Krieg arbeitet Meyer zunächst bei einer kleinen 16mm-Produktionsfirma. Nachdem er sechs Jahre lang Eisenbahnen, Fabriken und Industrie-Anlagen gefilmt hat, kommt Meyer zu dem Schluß, in eine Sackgasse geraten zu sein.
Eve und Russ gründen 1958 die Firma Eve Productions, die zwei Jahre später ihren ersten Film produziert: Eve and the Handyman. Nach zehn Jahren Ehe allerdings kommt es zum Bruch: Eve findet den Film Lorna, den Meyer 1964 dreht, entwürdigend und hat nach einer Unterleibsoperation schwere Depressionen. Sie beklagt sich später in einem Brief an Meyer, daß er die Frauen in seinen Filmen immer wie Tramps hat aussehen lassen, wie groteske Figuren. Er habe es nie angestrebt, eines Tages einen richtig guten Film zu machen. Meyer nimmt einen Regieauftrag in Deutschland an (Fanny Hill) und trennt sich von Eve
Das Sympathische an Russ Meyer ist sicher seine entwaffnende Ehrlichkeit, weshalb trotz der manchmal arg konservativen Darstellung von Frauen- und Männerrollen, Kritik an ihm abprallt wie an einem Fels. „Gewalt ist in erster Linie unterhaltend für mich", ist ein typischer Meyer-Satz genau wie: „Sex ist wie ein Zusammenstoß auf dem Footballfeld."
Die Ausbildung in der Army ermöglichte Meyer, der sich schon mit fünfzehn fürs Filmen und Fotografieren begeisterte, eine solide Filmausbildung. Er arbeitet als Front-Kameramann für die „Wochenschau- Einheit Nr. 1" auf verschiedenen Europäischen Kriegsschauplätzen. „Für mich als Individuum stellte die Armee ein hervorragendes Training dar.
Ich lernte, verwegen zu sein, Risiken einzugehen, Dinge aufs Spiel zu setzen, beweglich zu sein."
Aus der rettet ihn seine zweite Frau Eve, die er 1952 heiratet.
Sie ist nicht nur hübsch, sondern auch äußerst klug und geschäftstüchtig. Mit ihr als Fotomodell steigt Meyer in die Glam-Girl-Fotografie ein, macht u.a. Serien für den Playboy, verdingt sich zeitweise als Standfotograf bei TV-Serien (Perry Mason) und für den Film (Giganten mit James Dean).
Meyers erste Nudie-Film revolutionierte, ohne Drehbuch und mit einem Mini-Budget von 24 000 Dollar, die Sexfilm-Szene. Das harmlose Filmchen zeigt einen „Peeping-Tom", der nackten Mädchen auf die Brüste schauen, aber nicht anfassen darf. Er tagträumt sich in nackte Tatsachen oder spioniert halbnackten Mädchen nach. Als er gegen Ende des Films selbst seine Psychiaterin nackt auf dem Sofa phantasiert, schließt der Film mit dem Kommentar: „Manchen Männern macht es eben Spaß, krank zu sein."
Nachdem lokale Zensoren in Seattle lediglich die Entfernung einer Szene verlangten, in der eine vollständige bekleidete Frau einem ebenfalls bekleideten Mann am Ohrläppchen knabbert, läuft der Film jahrelang in den Kinos. Meyer wird nicht gerade reich aus den Einkünften, doch er bringt den Busen zum Wogen: das Genre der Nudies (Nacktfilme) ist geboren. The Immoral Mr. Teas ruft viele Nachahmer hervor, die aber alle nicht an den meyerschen Humor heranreichen. Es dauerte nur wenige Jahre, ehe in Russ Meyer Filmen auch Gewalt auftauchen sollte. A Lá Meyer: ohne leise Zwischentöne, sondern mit einem heftigen Bums!
Meyer ist richtig geil auf diese Story: „Eine moralische Geschichte! Gut gegen Böse! Die unglaublich ausgestattete Lorna Maitland, der unschuldige Ehemann und des Teufels Advokat!"
Womit auch in wenigen Worten die Handlung umschrieben wäre. Meyers Handlungen werden zwar hauptsächlich durch die roten Stränge „Busen" und „Ficken" zusammengehalten, doch vergleicht man seine Filme, die trotz oder gerade wegen ihrer plakativen Figurenzeichnung auch immer ein Stück amerikanischer Seele bloßlegen, mit gängigen Nudies oder Erotikfilmen, wirken seine Filme heute wie ein erfrischend komischer Regen auf ausgedörrte Körper wie Emanuelle 15 oder Weichzeichner-Ekzesse wie Zärtliche Cousinen, die sich selbst zu ernst nehmen.
Meyer dreht Lorna in nur zehn Tagen in der Provinz, der Schwarz-Weiß-Film kostet 37 000 Dollar. Dafür würde sich heute ein Regisseur gerade mal am linken Nasenflügel kratzen.
Um Kritikern den Wind aus den segeln zu nehmen, bettet er die Sex- und Gewaltszenen in einen religiösen Rahmen. Ein Prediger, der mitten auf der Straße steht, eröffner den Film mit den Wortem: „ Es gibt keine Rückkehr...So wie Ihr richtet, sollt Ihr gerichtet werden." Ein schmieriger Typ namens Luther stößt beim Verlassen einer Bar auf eine Frau, die sehr sexy und betrunken ist. Er mißversteht diese Konstellation als Aufforderung zum Geschlechtsverkehr, folgt ihr nach Hause, dringt in ihre Wohnung ein, um sie brutal zu schlagen. Sie kann sich jedoch erfolgreich wehren.
Dann führt der Film die sexuell frustrierte Lorna und ihren Mann ein, der sie nach der Wam-Bam-Thank-You-Mam-Methode (auch heute leider nur allzu beliebt, meine Herren!) bedient. Keiner kann es ihr verdenken, daß sie sich im Lauf des Films einem entflohenen Häftling hingibt, wobei Meyers konservative Einstellung leider zu der allzu oft bemühten Szenenfolge führt, in der die Frau zuerst vergewaltigt wird, es aber dann genießt. Während sich Lorna mit dem Häftling vergnügt, arbeiten ihr Mann und Luther in einer Salzfabrik, der Prediger vom Anfang faselt etwas über Lots Weib, das zur Salzsäule erstarrt sei.
Das Finale beschert uns einen betrogenen Ehemann, den toten Häftling, der in Notwehr erstochen wird und Lorna, die ihr Leben aufgespießt auf einer Eisenstange aushaucht.
Die die Schwerkraft verspottende Oberweite der Las Vergas Stripperin Lorna Maitland trägt wesentlich zum Erfolg des Filmes bei. Laut Meyer macht der Film „Tonnen von Geld". Lorna bildet den Auftakt zu Meyers Schwarz-Weiß-Phase, in der es von wilden Hilly-Billy-Typen, religiösen Fanatikern und unersättlichen Weibern nur so wimmelt. „In diesen Filmen aus dem Milieu der kleinen Framer und des armen weißen Proletariats zeichnet Meyer ohne Kunstanspruch ein würdeloses Bild der amerikanischen Gesellschaft, die man in Hollywood-Filmen so nie dargestellt sieht.
Eine simple Story, rasante Action und gewalttätige Sexszenen werden für die nächsten drei Filme Meyers Geheimrezept, dem auch Intellektuelle verfallen, wittern sie doch Kultur- und Sozialkritisches und Parodien. Dabei meinte Meyer alles ganz ernst:
„Als ich Lorna machte, (...) war ich beeinflusst von den italienischen Regisseuren, die ernsthafte Filme über Silvana Mangano mit engen Shorts in einem Reisfeld drehten. (...) Die jungen, klugen College-Studenten betrachteten Lorna als eine Art von interessantem Kommentar über unsere zeiten und als augenzwinkernde Parodie. Ich hatte nicht die geringste Absicht, Lachen hervorzurufen (...). Ich wollte bloß ein schweres, gradliniges Melodram drehen, das mich selber geil machte." |
Meyers Verhältnis zu seinen Kritikern ist dadurch bestimmt, daß er sich ihre Interpretation zu eigen macht, wenn es ihm opportun erscheint. Neben Gewalt, die Meyer unterhaltend findet, findet sich in seinen Filmen stets eine sehr direkte Herangehensweise an Sex. Erotische Zwischentöne sucht man vergeblich: seine Frauen und Männer wollen bumsen, also tun sie das, egal wo und mit wem. Man nimmt sich, wonach einem gelüstet - notfalls mit Gewalt.
Meyer hat bei diesem Projekt zunächst Bedenken: das Drehbuch nach dem Roman Streets Paved With Gold von F. Raymond beinhaltet keine Sex- oder Nacktszenen und - für Russ’ Geschmack - zu viel Handlung. Nachdem er den ursprünglichen Verleihtitel Rope of Flesh in Mudhoney geändert und einige Nacktszenen nachgedreht hatte, läuft der Film langsam aber beständig in den Kinos an. Heute gilt er als einer von Meyers besten Filmen.
Den Titel hat Meyer einem Zitat Oscar Wildes entlehnt: „The Mudhoney Of Life - Alles, was erniedrigend, böse, schmutzig, faul ist."
Selten hat ein Film so schonungslos die Kehrseite des amerikanischen Mythos vom Land der Freien und der Heimat der Tapferen dargestellt. Mudhoney zeigt, wie grausam und geil, wie gewalttätig und gefühllos das ländliche Amerika sein kann. Der Film spielt in den 30er Jahren und beginnt mit einer Vergewaltigung. Dann wird die Geschichte des Wanderes Calif erzählt, der auf Maggie triff, die ihre beiden Töchter an Männer verkuppelt. Er findet einen Job bei einem Farmer, verliebt sich in dessen Ehefrau, die zu Beginn des Films von ihrem Mann vergewaltigt wurde.
Im Lauf des Film wird der Farmer immer gewalttätiger, schlägt seine Frau, säuft bis zur Besinnungslosigkeit, provoziert Calif, randaliert auf einer Beerdigung, will die Frau des Predigers vergewaltigen und tötet die Widerspenstige schließlich. Der Film endet in einem Chaos aus Schmutz, Gewalt und Lynchjustiz.
Aus der Armut käme der Haß, und die Menschen wüßten nicht wohin damit, sagt einmal einer der Männer in Mudhoney. Der für Meyer untypische Film hat niemals den Erfolg anderer Meyer-Filme erreicht. Für Meyer war klar, daß die Leute Atombusen sehen wollen und keine Leute, die bloß herumsitzen und reden, wie sich Russ ausdrückte.
In Mudhoney wird zwar mehr geschlagen als geredet, doch ist der Film, für einen Meyer-Film ungewöhnlich dialoglastig und verwebt mehrere Handlungsstränge. Auch wenn Meyer heute zugibt, daß eine Seelenanalyse des amerikanischen Volkes von ihm nie angestrebt war und damals auch seinen Intellekt überfordert habe, ist doch nicht von der Hand zu weisen, daß sich in Mudhoney der amerikanische Traum von einem freien Leben auf dem Lande als Horrortrip unter der sauberen Oberfläche entpuppt.
Mit seinem nächsten Film wird Russ sich wieder selbst treu: viele dralle Frauen, viel Gewalt, viele Motorräder. Und damit schlägt er wie eine Bombe ein.
Mitte der Sechziger Jahre sind Autokinos in Amerika stark im Kommen; die Nachfrage nach Action-Filmen war groß, und Aktion ist das Letzte, auf das Russ Meyer verzichten würde: „Die Exposition des Films findet statt, während die Figuren ficken und kämpfen."
Ein echter Meyer! Aus den Schlagzeilen der Zeit destilliert - zunehmender Terror durch Rockerbanden und der Vietnamkrieg - mixt Russ ein Potpourrie, in dem ein Ex-GI, ein Wimp und ein Dümmling durch die gegend streifen. Der GI vergewaltigt alles, was ihm zwischen die Beine kommt, die anderen prügelt jeden Grashalm platt. Alles natürlich ohne Grund.
Ein Ehemann, der die Vergewaltigung seiner Ehefrau rächen will und eine Frau, die vom Ex-GI Bromin angeschossen wurde, folgen dem randalierenden Trio in die Wüste. Nachdem alle Bösewichter gen Himmel geschickt worden sind, schleppen sich die zwei „Helden" des Films in den Abspann hinein.
Meyer übernimmt in dem Film auch die kleine Rolle des Sheriffs, der dem Ehemannder Vergewaltigten erklärt, daß seiner Frau schließlich nichts passiert sei, wozu eine Frau nicht gebaut wäre. Böse, böse!
Vor allem in den Siebzigern haben Kritiker in Motorpsycho einen Film gesehen, der ein kritisches Statement zu Vietnam abgeben - und zwar zehn Jahre bevor in anderen Filmen nervenkranke Vietnam-Veteranen auftauchten. Das bestreitet Meyer nicht, doch ist dieser Punkt für ihn nur einer, der die Story vorantreibt. Trotzdem ist ihm die Sequenz, in der Bromin zu halluzinieren beginnt, faszinierend gelungen. Die karge Wüstenlandschaft läßt seine Nervenkrankheit noch gespenstischer erscheinen, als sie schon ist. Man geht auch nicht zu weit, wenn man die drei jugendlichen Antihelden als Vertreter einer „Lost Generation" bezeichnet, denen bürgerliche Werte nichts mehr bedeuten.
The Immoral Mr. Teas
| USA 1959 |
William Ellis Teas (Mr. Teas), Marilyn Westly, Ann Peters u.a. 63 Min. Farbe |
Eve and the Handyman | USA 1960 | Eve Meyer (Eve), Anthony J. Ryan u.a. 63 Min. Farbe |
Erotica | USA 1961 | 65 Min. Farbe |
Wild Gals of The Naked West | USA 1961 | Sammy Gilbert (der Held), Franklin Bolger (Snake Wolf) Julie Williams u.a. |
Europe in the Raw | USA 1963 | Gigi la Touche, Véronique Gabriel, "Baby Doll" Shawn Devereaux u.a. 72 Min. Farbe |
Heavenly Bodies | USA 1963 | Pincess Livingston, Ken Parker, Werner Kirsch u.a. 72 Min. Farbe |
Lorna | USA 1964 | Lorna Maitland (Lorna), Mark Bradley (Sträfling), Hal Hopper (Luther), James Griffith (Der Prediger) u.a. 79 Min. S/W |
Fanny Hill | USA/BRD 1964 | Letitia Roman (Fanny), Miriam Hopkins (Mrs. Brown), Chris Howland, Walter Giller u.a. |
Mudhoney | USA 1965 | Hal Hopper (Sidney Branshaw), Antoinette Christiani (Hannah Branshaw), John Furlong, Stu Lancaster, Rena Horten, Princess Livingston |
Motorpsycho | USA 1965 | Haji (Ruby Bonner), Alex Rocco (Dr. Cory Maddox), Stephen Oliver, Holle K. Winters u.a. |
Vergnügt Euch doch auch im großen Vibrator-Test!
Oder, ganz verwegen, schaut Tieren beim Poppen zu!