I. Die Penislosen. 1.1 In die Gegend.
Holen wir etwas weiter aus und beginnen bei den armen Kreaturen, die das alte Rein-Raus gar nicht kennen. Bei ihnen findet die Befruchtung außerhalb des Körpers statt. Um mit anderen Worten zu sprechen: das Männchen wichst einfach auf die Eier. Das klingt sehr einfach, aber wer schon mal in der Badewanne versucht hat, die feindliche Flotte zu torpedieren, wird sich der Diffizienz schnell bewußt. |
Durch ungeheures Eierlegen Verschafft der Fisch sich Kindersegen, Doch sind oft, eh ein Jahr verstreicht, Schon wieder Leichen, was er gelaicht. Eugen Roth |
Kröten |
Damit die Befruchtung wahrscheinlicher wird, kommen sich die meisten Amphibien wenigstens etwas näher. Das Männchen klammert sich an den Rücken des Weibchens, wartet bis sie soweit ist und kommt dann ganz flott mit ihr zusammen. Damit mann es sich auch recht bequem machen kann, um ein Stück getragen zu werden, hat sich das Weibchen einen Gepäckträger, auch Brunftschwielen genannt, installiert. Bei einigen Froschweibchen mit stärkerer Figur helfen selbst die dicksten Schwielen nichts und so kleben sich deren Männchen kurzerhand mit einem Kleber auf ihrem Rücken fest. Der einzige Kavalier unter den Amphibien ist wohl der Rippenmolch. Er trägt seine Angebetete auf Händen, erleichtert sich sodann auf einem Stein und setzt danach - schwupp - sein Frauchen auf das Zucker-Päckchen. | Rippenmolche |
Albatrosse |
1.2 Pötern
Bei der landlebenden Bevölkerung ist es nun so eine Sache mit 'in die Gegend'. Nicht daß man sich schämen würde, wenn die Freunde zu Besuch kämen, nein, es steht einfach etwas schlecht mit dem Haltbarkeitsdatum. Auch hat man Sorge, das Hinz und Kunz wieder den ganzen Kühlschrank leerfrißt (welches wiederum auch für Familie Unterwasser gilt). Delphinmöwen |
II. Die Notlösungen
Viele Tiere, die die Natur nicht mit einem echten Penis gesegnet hat, benutzen umfunktionierte andere Körperteile. |
Pracht-Libellen
| Zwergkraken |
III. Die Mit-Glieder Wer glaubt, Mama Natur hätte nur uns Säugetiere mit einem Zauberstab ausgestattet, der irrt gewaltig! Überall wo eine sichere Ankunft des Samensegens gewährleistet sein mußte, ist er entstanden. 3.1 Zu weit wech | ||
So auch bei festsitzenden Tieren, die nicht mehr in die Kategorie I gehören wollen. Die Seepocken haben einen besonders langen Dödel. Sie begatten damit einfach alles was sie erreichen können. Sie müssen sich nicht drum kümmern, ob sie ein Männchen oder ein Weibchen erwischen, denn Seepocken sind grundsätzlich Zwitter. Fast alle 'höheren' Insekten haben auch einen Lustschwengel. Meist besteigt auch hier der Romeo die Julia, wobei dies auch im Flug geschehen kann. Einzig manche Falter begatten sich in entgegengesetzte Richtungen schauend. Einige Käfer stülpen in ihrer Angebeteten eine Penisblase aus, die sich mit Samen füllt. Dabei kippt Joe dann in einem leicht lethargischen Zustand nach hinten.
Daß die Amphibien zu den Dreckschweinen aus Gruppe 1.1 gehören, haben wir schon gelernt. Der nordamerikanische Schwanzfrosch bildet hier jedoch eine Ausnahme. In seinem rauschenden Gebirgsbach schnappt er sich eine Badenixe von hinten, legt sich dann selbst auf den Rücken und stößt seinen Glücklichmacher zwischen ihre Beine. |
Seepocken
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Nordam. Schwanzfrosch |
3.2 Der Schuppenmann
Bis auf nur eine Ausnahme (die wir ausnahmsweise mal locker unter den Tisch fallen lassen) haben auch alle Reptilien ein Gemächt. | Meeresschildkröten Die Echsen und Schlangen haben sehr absonderliche Penisse. Wenn sie erregt sind stülpen sie sie einfach nach außen. Und wer vor seinem Terrarium schon einmal ein 'Soll ich dich heute von rechts oder von links nehmen' vernommen hat, dem liefern wir hier die Erklärung: Echsen und Schlangen, diese glücklichen Geschöpfe, haben zwei! Diese Doppeldidel sind zumeist noch mit ausklappbaren Widerhaken besetzt, so daß die Dame nicht einfach abhauen kann, wenn sie's sich anders überlegt hat. Dann sitzt sie erst mal eine Weile fest. Eine Klapperschlange hält z.B. den Rekord mit knapp 23 Stunden.
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3.3 Unseresgleichen
Kommen wir nun endlich zu unserer näheren Verwandtschaft. Die meisten Männer der Säugetiere nehmen ihre Frauen von hinten. Die Ausnahme bilden neben den Orang-Utans, den Gorillas und uns, die Wale. Buckelwale sind besonders bekannt für ihr verliebtes Eididei. Sie schrauben sich durchs Wasser, hüpfen dann mal eben durch die Luft und schwimmen dann Bauch an Bauch durchs Wasser. Schließlich machen sie eine elegante Rolle und machen dann von vorne stehend, mit dem halben Körper aus dem Wasser schauend, Liebe. |
Da die Beine des Javaneraffen zu kurz sind, muß er seiner Frau in die Kniekehlen steigen |
Dreisprung bei Wildeseln |
Spitzmäuse |
Säugetiere, die etwas länger Sex haben, haben einen Penisknochen entwickelt. Spitzmäuse haben so einen Riesen, daß sie ihren Wunderknochen in der Mitte an einem Scharnier zusammenklappen können. Der Pimmelknochen von Seelöwen wiegt 2 kg und hat eine Länge von einem halben Meter. Der Macho penetriert mit seiner Hilfe seine viel kleinere Frau, die ihm bezüglich des Gewichtes hoffnungslos unterlegen ist und sich daher unter ihm nicht bewegen kann. Zu regelrechten Vergewaltigungen kommt es aber auch bei einigen Fledermäusen, Lamas und den hach so niedlichen Koala-Bären. Die allermeisten Säugetierfrauen scheinen jedoch durchaus Spaß im Bett zu haben. So haben sie alle einen Kitzler und wenn man sich ihre Erregungskurve aus Blutdruck und Herzschlag anschaut, scheinen sie genau wie die Menschenfrauen einen Orgasmus zu bekommen. Warum sollte sich eine Paviandame auch sonst in fünf Tagen von 3 verschiedenen Herren knapp 100 mal bereiten lassen. Oder erst die Mongolische Rennmaus die es in 2 Stunden über 200 mal tut. Oder erst die Wanderratte Rattus Norwegicus, die es auf bis zu 500 Mal in sechs Stunden bringt. Ein Nashorn kommt noch 50 mal in einer Stunde. Es bleibt in der Zeit allerdings aufgeritten. Es wurde auch beobachtet, daß sich ein besonders faules Stück einfach ganz auf seine Frau gestellt hat und sich so eine Weile durch die Gegend tragen lassen hat. Extrem ausdauernd sind übrigens die Beuteltiere. Der Kammschwanz-Beutelmäuserich rödelt knapp 24 Stunden auf seiner Maus rum.
| Seelöwen |
Giraffen |
Fischotter |
Kangurus |
IV. Die 'besonderen' Vorlieben Ein paar Geschöpfe würde mancher wohl eher in die perverse Schublade stecken. Wir sind natürlich wie immer für alles offen und erfreuen uns um so mehr. Herr Zwergmaulbrüter vom Stamme Buntbarsch findet es besonders geil, seiner Frau, der alten Schlampe, ordentlich ins Maul zu spritzen. Er malt sich dazu gelbe Punkte auf seine geile Flosse. Die ahnungslose Frau, gerade dabei alle Eier mit dem Mund aufzusammeln, bläst ihm dann quasi versehentlich einen und ermöglicht so obendrein noch die Befruchtung. |
Zwergmaulbrüter |
Nacktschnecken |
Nacktschnecken treffen sich auf einem Zweig und befummeln sich mit ihren Fühlern bis zu 1 1/2 Stunden lang. Dabei produzieren sie Unmengen von Schleim. Schließlich seilen sie sich an einem so entstandenen Globber-Faden ab. Nachdem dieser über 50 cm lang ist stülpen sie ihre Penissäcke aus, knoten sich noch enger aneinander und spritzen sich dann gegenseitig voll, denn sie sind wie alle Schnecken Zwitter. Weinbergschnecken mögen es eine Spur härter. Sie umkreisen sich eine Stunde lang und beschießen sich dabei mit 1 cm langen, scharfen Kalkpfeilen, die sie eigens für ihre Neigung produzieren. Sie dringen ca. 1mm in die Haut des anderen ein und können dabei auch schon mal lebenswichtige Organe verletzen. Wenn sie sich schließlich so richtig in Extase versetzt haben, führt jedes Tier seinen Schwanz in die Möse des anderen Tieres ein und sie fangen kräftig an zu bumsen. Da Schnecken wie gesagt Zwitter sind, kommt es gelegentlich auch zu echtem Gruppensex, bei dem man sich im Kreis begattet. Noch krasser mag es der Meeresgliederwurm. Er zeigt seiner Domina sein prall mit Wichse gefülltes Hinterteil. Diese überlegt nicht lange und reißt es kurzerhand ab und verschlingt es. Wenn die Befruchtung in ihr abgeschlossen ist platzt sie, und hinterläßt die nächste Generation und eine große Sauerei. Nach so viel Schmutz mutet es direkt romantisch an, wenn die Mini-Männchen des Tiefseeanglers einfach mit dem Riesen-Weibchen verwachsen, nachdem sie es berührt haben. Sie entwickeln dann alle nicht mehr benötigten Organe zurück, ernähren sich von ihrem Blut und begatten sie pausenlos. Etwas eleganter machen es die Saugwürmer, die nach der Geschlechtsreife über kreuz zusammenwachsen, wobei jeweils der Samenleiter des einen Wurms mit der Scheide des anderen verwächst. |
Als weiterführende Literatur empfehlen wir ein paar vergnügliche Stunden mit den Büchern:
Klaus Zimniok: Verliebte Tierwelt. Landbuch Verlag, Hannover
Milne und Russell: Geheimnisvolle Tierwelt. Westermann Verlag Braunschweig
Desmond Morris: Warum hat das Zebra Streifen? Heyne Verlag, München
Diesen Büchern sind auch ein Großteil der Fotos entnommen
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