Woran denkt man bei Japan zuerst? Heidi! Genau! Diese niedlichen kleinen Wesen mit den Riesenkulleraugen nennt man auch "manga". Nur beschäftigen sich die HeldInnen dort generell nicht mit Peter und dem Öhi, sondern mit Muschies, Munition und Monstern. The Mixx ist ein E-Zine, das sich mit Serien-Mangas und deren Helden beschäftigt. Leider wird aus den Seiten nicht ganz deutlich, ob es sich hier um einen Server einer Comic-Firma handelt, die geschickt Werbung macht. Trotzdem sind die Bilder allemal ein Klickerl wert.

Neben den Animes und Mangas gehört die Popgruppe Pizzicato 5 wohl zu den bekanntesten Exportschlagern des Landes. Vor kurzem nur in der Landessprache vertreten, befindet sich diese wunderschöne Seite über die Gruppe nun im Aufbau: ein wenig Englisch ergänzt die kryptischen Zeichen, die sich um ein grandioses Lay-Out schmiegen. Wer schon immer wissen wollte, wie Maki Nomiya auf japanisch singt, hat hier Gelegenheit, sich ganz, ganz rare Stücke von ihnen anzuhören. Die offizielle Seite von readymade records, die vom P-5 Mitglied Yasuharu Konishi gegründete Plattenfirma, ist auf englisch leider dünn gefüllt, aber das Minimal-Layout mit ganz schweren 60er Jahre Anleihen ist unglaublich lecker.

Bleiben wir vorerst bei der Pop-Kultur. Das Mädchen Nori, das süßer lächelt als Cola Light schmeckt, hat bestimmt ihre ganze Freizeit aufgebraucht, um diese mehr als umfangreiche Seite über japanische Unterhaltungskultur zusammenzustellen. Das Magazin "Cool Girls Japan" ist das Magazin für japanische Netz-Mädels. Die besten Parties, die coolsten Clubs und vor allem: in welche Mode-Boutiquen trägt man diesen Monat sein sauer Erspartes? Das Lieblings-Mode-Magazin der Redaktion ist jedoch das SPIN! Mit unglaublich viel Liebe in den Ecken und Kanten des zauberhaften Lay-Outs versteckt, lockt ein "Fashionbus" in die Metropolen dieser Welt. SPIN! dreht sich um Mode aus dem Untergrund, wobei nicht nur in Tokio, sondern auch in anderen Ländern tief gegraben wird. der Inhalt wechselt jedoch von Ausgabe zu Ausgabe, und so bleibt ein Blick in dieses gestalterische Kleinod immer das Highlights eines Surf-Abends!

Japans Cyber-Kultur persönlich tummelt sich auf den Cyber-TV-Seiten. Auf diesem wild gestyltem Server tummelt sich alles, was irgendwie unter dem Deckel "Kultur" zusammengefasst werden kann. Nach "Fernsehkanälen" geordnet, kann man sich durch das "Programm" klicken, das schon mal ein Interview mit Madonna und anderen Zelebritäten bietet. Japaner nehmen es mit der Cyberkultur ganz genau: der OnLine Shop Big Fish Audio bietet nicht nur eine Fülle japanischer Indie-Labels an (von Funk bis Reggae und Techno ist alles vertreten), sondern auch Real Video-Shows und vor allem: dem Fisch kann man vor dem Kauf ins Maul sehen - viele Lieder kann man über real audio hören.

Fisch in essigsaurem gematschten Reis gewickelt nennt man Sushi. Des Japaner Lieblingssnack hat sich auch in Europa zum absoluten Tip entwickelt. Grandios, wenn man sich, ein Seetangröllchen im Mund, durch das Sushi-Spiel klicken kann. Man braucht dazu unbedingt Shockwave, eine Java-fähigen Browser und ein Midi-PlugIn. Falls man letzteres nicht hat, wird man gleich zu Beginn beim Eintritt in die Sushi-Bar mit einem "Midi-A-GoGo"-Neonschild begrüßt.

Das Sushi-Infogate ist eine Suchdienst, der über 1450 japanische Restaurants in 450 Städten feilbietet. Wow! Die Suche funktinoert sauber, Schnell und schmerzlos wie ein Schnitt in den kalten Fischlaib. Die Suchanfrage nach Restaurants in Hamburg z.B. kann denn auch 10 Treffer für sich vermerken, u.a. einen "Asia Imbiß", aber auch das "Matsumi". Falls man keine Lust hat, die Sushis selbst zu rollen, kann man sich für eine handvoll Dollar die Lizenz für einen Sushi-Roll-Automaten bei Michael I. Kroll kaufen. Für Handwerker jedoch, denen Fisch nur frisch genug ist, wenn er beim Schneiden noch zuckt, dem seien die "Rolling Our Own Sushi"-Pages von Mark Hutchenreuther empfohlen. Howard Lo wiederum hat die geschichtlichen Hintergründe von Sashimi, Sushi & Co. zu seinem Steckenpferd erklärt. Seine Seiten sind schlicht, aber informativ und mit appetitanregenden Bildern geschmückt.

Größe ist in der Tat ein bestimmendes Element. Obwohl der Japaner an sich eher klein ist, sah es doch in den ersten Godzilla-Filmen so aus, als würde der Mann im Gummikostum tatsächlich Oskaka in Schutt und Asche legen. Doch japanische Hände können nicht nur kleine Sushis sondern auch winzige Bauten basteln. Inoshiro Honda, der Mann, auf dessen Mist diese Echse der Echsen gewachsen ist, hatte sich bei den ersten Filmen nicht besonders viel Mühe gegeben. Tatsächlich sieht man im Debutfilm "Gojira" (1954) den Reißverschluß des Kostüms, wenn man genau hinschaut. Die offizielle Seite des neuen Films von Roland Emmerich sieht aus wie ein nächtlicher Giftanschlag auf das Uno-Quartier. Militärische Zeichen und Floskeln ("G-Day") geben sich die Hand, inhaltlich ist das eher lauwarme Suppe. Zu den liebevolleren Seiten gehört da schon die trashig anmutende Godzilla-Page von Connie. Viel Audio-Schnick-Schnack - u. a. der Godzilla-Schrei - , Zeichnungen von einem kleinen Jungen und wunderschöne Airbrush-Grafiken runden diese sehr umfangreiche und spaßige Seite ab. Die wahren Gojira-Fans hängen sich natürlich nur original japanische Filmposter aus den letzten Jahrzehnten an die Wand. Bitte, das könnt ihr haben.

Das moderne leben wünscht viel Spaß beim Surfen, bedankt sich für Ihre Aufmerksamkeit und wünscht allen Lesern Itadakimasu! (Bon Appetite!)

nikki