Cover

Mottenspaß
SIBYLLE, DDR April 1967
Teil 1: Damenmode




Berlin
Schönhauser
Allee




 

 

 

 

Betont jung: ein schmaler,
sportlich gestalteter Mantel
aus hellgrauem Baumwoll-Wolpryla.
Markante Details - der exakte Kragen,
die dunklen Knöpfe
und der breite Lackledergürtel -
erinnern an den Uniformstil.
Kostüm in strengem Uniformcharakter
mit intensiv farbiger Streifenbluse
und derbem Ledergürtel.
Das Material ist Viskose-Leinen.

• Beige und Orange -
ein Kleid-Jacken-Ensemble
in unterschiedlicher Farbigkeit.
Die orangerote Jacke wurde
wie eine Klubjacke gestaltet.
Die Silhouette des Kleides
ist im Oberteil schmal
und schwingt sich zum Saum hin aus.

vorherige Seite:
• Hüftlange Blusen
in sportlichem Jackenstil
aus strapazierfähigen Geweben werden
von jungen Leuten gern getragen.
Die weiße Baumwoll-Wolprylajecke
ergänzt ein roter Trägerrock.
• Hosenanzüge sind ein beliebtes Thema
der internationalen Mode.
Hier ein Modell aus
rotem Viskose-Streichgarn,
komplettiert mit zartblauer Hemdbluse
und blütengemusterter Krawatte.
Modelle: Deutsches Modeinstitut



• Jugentliches Lumberjackkostüm.
Zum grauen Flanellrock
und Rollkragenpullover gehört
ein lilablauer Lumberjack
mit Metallknopfschluß
und Schulterklappen.



 

 

• Eine Möglichkeit unter vielen
ist die Kombination
des beige-orangeroten Karorockes
zur nougatbraunen Jacke,
die wie eine Hemdbluse
geschnitten und gestaltet wurde.
Modell:
Waltraut Becker / SIBYLLE

• Materialien
unterschiedlicher Struktur,
bewußt kombiniert,
geben der Mode neues Profil.
Wie gut Tweed und Kord
oder Fischgrat und Kord
zusammenpassen,
demonstrieren
unsere beiden Modelle
in Grau-Braun und Grau-Gelb.
Modelle:
Waltraut Becker / SIBYLLE
Jacke:
Mönter & Stieler KG, Dessau

• Uni und kariert,
ein Ensemble
aus leichtem Wollgewebe.
Zweireihig geknöpft,
mit aufgesetzten Taschen
und Taillengürtel die Jacke,
mit tiefer Diorfalte
der gerade Rock.
Modell:
VEB Bekleidungswerk Zwickau







Berlin
Schönhauser
Allee


• Zweckmäßig gestaltet wurde
das Tagesensemble aus
strukturiertem beigebraunem
Viskosematerial.
Schick dazu:
der weiße Jerseypulli
und ein rot-lila Streifengürtel.
Modell:
Deutsches Modeinstitut

• Aus strapazierfähigem Grisuten
eine Jacke im Uniformstil.
Dazu Hosenrock
in leicht ausgestellter Silhouette.
Modell: VEB Bekleidungswerk Zwickau

• Für Beruf und Reise
ist das pastellfarbene Karokostüm gedacht,
hier komplettiert
mit seidigem Silastikpulli
und Wildledergürtel.
Modell: Madeleine, Berlin
• Sportlich und jung
wirkt das Hosenrock-Kostüm
aus ziegelroter Wolle
mit markantem Reversekragen
und Metallknöpfen.
Modell: Mönter & Stieler KG

                  
• In diesem Hosenrock-Ensemble
kann man sich bequem bewegen.
Das Material ist
beige-brauner Hahnentritt.
Modell:
Madeleine, Berlin
• Kostüm
in gedecktem Karomuster.
Kragen, Revers und
Taschenpatten sind
einfarbig abgesetzt.
Zur Jacke kann man
auch einen einfarbigen
Rock tragen.
Modell:
Madeleine, Berlin


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MANTELKLEIDER

aus
Arkalaine


 
Mantelkleider werden
in der kühleren Jahreszeit
gern getragen.
In neuem Stil - in moderner,
leicht ausgestellter oder
schwungvoll weiter Silhouette -
sind sie ein praktischer Tagesanz.
für viele Gelegenheiten;
tragbar und schick
für jedes Alter.
• Mantelkleid in
grau-braunem Glencheckmuster.
Der sehr klare Schnitt
verzichtet
auf überflüssige Details.
• Das streng geschnittene
Mantelkleid aus
rotbraunem Arkalainenschotten
komplettieren
ein modebrauner Rippenpulli,
Silastikstrümpfe
und ein heller Wildledergürtel.
• Klassisches Material,
klassisch verarbeitet:
ein Mantelkleid mit
halsfernem Reverskragen,
aufgesetzten Paspeltaschen
und geknöpftem Gürtel.
Dazu ein Hut
aus demselben Stoff.

 
• Mantelkleid aus tiefrotem Manchester.
Knopfleiste und Gürtel wurden
in konträrem Musterverlauf
verarbeitet.
Stoffverbrauch: 4,40 m/0,70 m breit.
SIBYLLE-Schnitt Nr. 2954,
Größe m 82, m 88
• Junge Mädchen lieben Kleider
in leuchtenden Farben.
Hier ein giftgrünes Mantelkleid,
leger geschnitten,
mit Stehkragen, Knopfleiste
und Paspeltaschen.
Stoffverbrauch: 4,40 m/0,70 m breit.
SIBYLLE-Schnitt Nr. 2951,
Größe m 82, m 88
• An den Trenchcoat
erinnert dieses Kleid
mit sportlichem Revers,
doppeltem Knopfschluß
und aufgesetzten Paspeltaschen.
Stoffverbrauch: 5,50 m/0,70 m breit.
SIBYLLE-Schnitt Nr. 2952,
Größe m 82, m88
• Unser Titelmodell,
ein Kleid in lebhaftem Blau
(mit hoher Passe,
geknöpftem Taillengurt
und Mittelfalte),
kann man bei entsprechender
Verarbeitung des Verschlusses
auch als Mantel tragen.
Stoffverbrauch: 4,40 m/0,70 m breit.
SIBYLLE-Schnitt Nr. 2953,
Größe m 82, m 88

Schnittmuster werden im
Verlag für die Frau hergestellt
und sind unter "neue modelle"
in den Fachgeschäften erhältlich.
Nur in Ausnahmefällen
können Direktbestellungen
beim Verlag für die Frau,
701 Leipzig,
Friedrich-Ebert-Str. 76-78,
und dann mit genauer Angabe
der Schnittnummer und Größe
per Nachnahme aufgegeben werden.

MANTELKLEIDER

aus Kord:
Sibylle-Modelle





   

MANTELKLEIDER

aus
Arkalaine

• Arkalainekleid
in gedecktem Glencheckmuster,
zum Saum hin ausgestellt,
mit tief eingelegten Rockfalten,
Stehkragen und Reißverschluß
in vorderer Mitte.
• Leicht körpernah gestaltet ist
das grau-blau-braune Karokleid,
das ein dunkler Rollkragenpullover
ergänzt.
Markante Taschenpatten
und seitlich aufspringende
Kellerfalten unterstreichen
den sportlichen Charakter.
  • Das Wickelkleid
- hier lila-türkis kariert -
läßt sich durch unterschiedliche
Accessiores (Blusen oder Pullis)
vielseitig variieren.
Modellentwürfe:
Waltraut Becker/SIBYLLE
Arkalaine-Stoffe:
VEB Forster Tuchfabriken
Maßanfertigung:
Bert-Moden, Berlin
VEB Maßatelier Berlin.

  Pullover:
HO Exquisit-Wäsche, Unter den Linden
Strümpfe:
Otto Kunze KG, Oberlungwitz;
VEB Buntsockenwerke "Max Roscher",
Gornau (Erzgeb.)
Gürtel: Herta Ney
Fotos: Arno Fischer

Alle Arkalaine-Modelle
entstanden aus der Zusammenarbeit
des Warenzeichenverbandes der DDR e. V.,
Cottbus,
und Sibylle.


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PARIS&/


Paris zeigte bei den letzten Schauen erstaunlich viel Tragbares. Die Kostüme in konsequent sportlicher Gestaltung kommen unserem Geschmack entgegen und lassen sich auch für die Konfektion gut umsetzen. Schmale, normal lange Jacken haben aufgesetzte Taschen, klassische Reverskragen und als Neuheit einen durch Schlaufen gezogenen Metallkettengürtel. Die Röcke sind ausgestellt oder in Falten gelegt und bleiben weiterhin kurz. Zu dieser Kostümform gehören immer klassische Oberhemdblusen mit langen Ärmeln und Manschetten aus weicher Seide oder Batist.

Besonders auffällig an der Modelinie 1967/68 sind die vielen maskulinen Elemente. Nicht nur, daß Hosen in allen möglichen und unmöglichen Formen vorgeschlagen werden, auch das klassische Herrenjackett, Westen und Krawatten gehören dazu. Alles in allem kann man diese Moderichtung bejahen, nicht aber jenen Namen, der als Spitzmarke über verschiedenen Kollektionen stand: Safari-Look.
Safari erinnert uns an Lettow-Vorbeck, an die Geschichte der deutschen kolonialen Expansion und Propaganda um die

Jahrhundertwende; Safari erinnert uns an Rommel, an deutsche Landser, die auszogen, um »dem deutschen Reich seine Kolonien zurückzuerobern«; Safari erinnert uns an den westdeutschen Großwildjäger Gerstenmeier, an all die großen und kleinen Neureichs, für die Lettow-Vorbeck und Rommel immer noch oder schon wieder Helden sind. Safari-Look aber erinnert uns an' eine andere Wortkombination: Neo-Kolonialismus. Und wir denken an Lumumba, an Vietnam... Die Haute Couture betont sehr oft, daß Mode nichts mit Politik zu tun habe!







• Das Mantelkleid ist wieder aktuell.
Hier ein Modell aus Tweed
mit weißem, halsfernem Kragen
und schwarzer Ripsschleife.
• Marineblaues Kostüm mit schmaler,
langer Jacke und doppelreihigem Verschluß.
Die Teilungsnähte im Rücken
enden in einem Schlitz.
• Zum Kleid mit Bordürenstreifenrock
ein kurzes Jäckchen, dessen Kragen
mit dem Material des Rockes belegt ist.
Die Taille wird mit einem breiten
Ledergürtel betont.
Modelle: Jacques Heim










  • Im Schnitt eines Herrenanzugs
ist dieses Kostüm gearbeitet.
Einzig weibliches Zugeständnis
ist der Faltenrock.
Modell: Yves Saint-Laurent
• Typisch an diesem Modell
ist die hüftlange taillierte Jacke.
Dazu wird eine Seidenbluse
im Oberhemdschnitt getragen.
Modell: Christian Dior


• Violett und maigrün
sind noch ungewöhnliche Farbzusammenstellungen.
Für brünette Frauen ist die Farbkombination
jedoch sehr kleidsam.
Modell: Jacques Heim
Fotos: Günter Rössler

• Eine Bluse im klassischen Schnitt.
Kantensteppereien, Schulterklappen
und aufgesetzte Taschen
sind beliebte Gestaltungselemente.
Modell: Yves Saint-Laurent
• Dunkelbraune Seidenbluse
mit weißer Garnitur.
Die Krawatte ist zu einer
d dekorativen Schleife gebunden.
Modell: Castillo

• Diese Bluse wird im Rücken geknöpft.
Sie hat kleine abgesteppten Falten
im Vorderteil und
einen weichrollenden Kragen
Die weiten Ärmel sind
mit einem Bündchen eingehalten.
Modell: Scherrer
• Blusen in Weiß
oder kräftigen Farben
werden zu den Kostümen komplettiert.
Zum sportlichen Tweedrock
eine plissierte Bluse.
Der schmale Stehkragen wird vorn
locker gebunden.
Modell: Molyneux
• Im klassischen Oberhemdschnitt
eine weiße Seidenbluse,
die von einer gemusterten Krawatte
belebt wird.
Modell: Yves Saint-Laurent
Fotos: Günter Rössler; Femme chic; L'Officiel


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