Mottenspaß
neue mode, Oktober 1973



Hand aufs Mode-Herz, meine Damen! Ist die Mode für sie wirklich ohne Geheimnis? So ganz ohne Probleme? Natürlich, liebe Leserin, wissen Sie genau, was Ihnen steht. Aber fällt es Ihnen nicht manchmal schwer, Ihren persönlichen Stil auf eine neue Moderichtung abzustimmen?
Wir wissen, wie schwer es Ihnen die launische Dame Mode macht: ständig verändert sie ihr Aussehen, hüllt sich in neue Farben und Stoffe und gibt sich in neuen Linien. Wer kann ihr, ohne Fehltritt, da noch folgen? Deshalb sollten sie sich ihr ganz bekannten Modespezialisten aus Paris haben wir ein Computer-Programm gestaltet, das Sie modisch durch Herbst und Winter 73/74 führen soll. Dieser Modefahrplan ist individuell auf sie abgestimmt, sagt Ihnen, welche neuen Stoffe, Farben und Modelle speziell für Sie geeignet sind - und berücksichtigt auch eventuelle Figurprobleme.

modoscop
-damit Sie mehr von der Mode haben!

Das bietet Ihnen Ihr persönliches modoscop: Einen ausführlichen Brief mit der speziell auf Ihre Figur, Ihr Aussehen und Ihre eventuellen Probleme abgestimmten Modeberatung. Ferner Skizzen mit für Sie geeigneten Modellvorschlägen für die neue Saison. Und außerdem erhalten Sie eine Karte mit den neuen Modefarben, die Ihnen besonders gut stehen.




DAS SIND DIE NEUEN WINTERJACKEN
Sie sind länger geworden, haben große Kragen und sind flaumweich.

Lose Passen, sogar im Rücken (siehe Foto oben), sind das sportliche Merkmal dieser langen, wollweißen Trench-Jacke. Die Flanellhose ist anthrazit. Schuhe von Salamander.





Jacken:
je länger, je lieber

Sie sind sehr viel praktischer als jeder Mantel, weil man sich in Ihnen so ungehindert bewegen kann.

Eine Karo-Jacke im Caban-Stil: Sie ist gerade geschnitten, zweireihig und hat die für diesen Stil gabz typischen senkrecht verlaufenden Pattentaschen. Toll: der große Reverskragen. Karo-Flausch von der Firma Zoeppritz.
Aus Schurwolle und Mohair ist diese schmeichelweiche Jacke, an der die dicken Reißverschlüsse und der Druckknopfverschluß am Stehkragen besonders sportlich wirken.




Haute Couture Paris

Wer nach Paris gepilgert war, um Neues zu entdecken, war schon nach den ersten Schauen einer Meinung mit Yves St. Laurent, dem gefeiertsten Modeschöpfer: "Es ist nicht nötig, daß sich die Mode alle sechs Monate ändert." So sah man keine Sensationen, dafür aber eine sehr tragbare Mode mit lässiger Eleganz und sportlichem Chic.

Luxuriöse Sportlichkeit

Die Silhouette ist schmal, die Linie weiblich, die Modelle sind von faszinierender Einfachheit. Um so kostbarer sind die Stoffe, und da zeigen die Couturiers ihre Kunst im Kombinieren: Die neueste Masche ist nach Großmutters Mustern gehäkelt. Besonders reizvoll sind die Kontraste. Was früher unvorstellbar schien, ist heute schön und selbstverständlich: Satin gesellt sich zu Sport-Stoffen wie federleichtem Mohair oder lockerem Tweed.
Diese Modesaison ist ein Musterbeispiel für ungemusterte Stoffe. Überraschend waren die Längen, ein Thema von dem man glaubte, daß es ausdiskutiert sei. Am Tag kniebedeckt. Am Nachmittag wird's midilang (vor allen für die Jugend), am Abend rutscht der Saum bis zum Knöchel.
Die neue Mantelmode:
Die Mäntel sind tubenschmal oder komfortabel weit. Redingotes, mit oder ohne Pelzbesatz, und glockige Gürtelmäntel sind in allen Kollektionen zu finden.
Nachmittag und Abend:
Die blaue Stunde hatte die Phantasie sehr beflügelt. Mit kleinen Gesichtsschleiern an knappen Kragen führten die Mannequins Modelle ihrer Meister vor. Das kleine Schwarze ist wieder da! Raschelnde Rüschenkleider aus farbigem Taft, wirken wie zur Jahrhundertwende. Atemberaubende Dekolletés sieht man bei Kleidern im Badeanzug-Stil. - Eine Mode die am Tag sachlich und am Abend gern raffiniert ist.




Moderne Staubsauger sind vielseitig.
Wenn Sie den Richtigen anschaffen, haben Sie wirklich einen.

Staubsauger
für jeden
Teppich

Wie praktisch ein Staubsauger ist, müssen wir Ihnen nicht erzählen. Wichtig beim Kauf ist, daß sie den geeigneten für Ihre Wohnung wählen.
Handstaubsauger. Sie sind genau richtig für kleine Wohnungen. Handstaubsauger erfordern wenig Stellplatz und sind wendig im Gebrauch. Außer Teppichen und glatten Böden können sie mit dem handlichen Gerät auch Polster, Heizkörper usw. absaugen.
Bodenstaubsauger. Sie sind praktisch für mittlere und große Wohnungen mit viel Teppichen, Auslegeware oder glattem Boden. Die Saugdüse ist bei diesen Geräten meist breiter als bei Handstaubsaugern, so daß sie mehr "schaffen". Außerdem sparen Sie Kraft, denn Sie brauchen nicht das ganze Gerät zu tragen, sondern nur den Schlauch, an dem die Düse sitzt. Das Motorgehäuse ist mit Rollen versehen und "fährt" bei der Arbeit mit.

Die Universaldüse. Durch Fußdruck auf einen Knopf an der Düse, läßt sich die Bürste ein- oder ausfahren. Manche Geräte schalten allein von "Hart" auf "Weich" um.
Kabelaufwicklung. Auch das geht schon automatisch. Ein Druck auf einen Knopf, und das Kabel surrt in das Gehäuse zurrück. Kabel-Wirrwarr gibt es nicht mehr.
Klopfsauger. Hierbei handelt es sich um Zusatzgeräte für die gründliche Teppichreinigung. Er ist für lose Teppiche empfehlenswert. Die Saugkraft des Geräts hebt den Teppich etwas an, tieferliegender Schmutz wird durch Klopfen etwas aufgeschüttelt, abgebürstet und ausgesaugt.

Guter Umgang mit Staubsaugern.
Wie gut ein Staubsauger Staub "schluckt", hängt nicht allein von den technischen Gegebenheiten ab, sondern auch davon, wie er gepflegt wird.
Deshalb:
Rechtzeitig den Staubbeutel entleeren!
Rohre und Schlauch prüfen, wenn die Saugleistung nachläßt, obwohl sie den Filter entleert haben. An den Ansatzstücken vor Rohr und Schlauch kann hängengebliebener Schmutz die "freie Fahrt" behindern.





Christine Kaufmann und Frau Bär im Badezimmer

dor: Sie proben zur Zeit Oscar Wildes "Salome" in Bochum. Auf Ihren "Sieben-Schleier-Tanz" sind wir schon recht gespannt. Was haben Sie nach diesem Stück vor?
Christine Kaufmann: Ich spreche nur ungern über meine Zukunft. Denn wenn ich mich heute auf etwas festlege, ist es vielleicht morgen schon überflüssig geworden.
dor: Sprechen wir über Ihre Gegenwart, über Sie persönlich. Christine Kaufmann: Auch über Persönliches zu sprechen, fällt mir nicht ganz leicht. Denn wenn es wiedergegeben wird, verändert es sich meist so, daß man es kaum wiedererkennt.
dor: Dann lassen Sie uns über Ihren Haushalt reden.
Christine Kaufmann: Bei der Hausarbeit hilft mir Ihr gutes dor. Und wenn es nötig ist, meine gute Frau Bär.
dor: Wofür benutzen Sie dor?
Christine Kaufmann: Für meinen Spiegel an der Wand. Den, der so aussieht als sei er nicht ganz, als fehle ihm ein Stück. Für den empfindlichen Jugendstilrahmen ist das milde dor besonders gut.
dor: Ein schöner Spiegel. Wo haben Sie den gefunden?
Christine Kaufmann: Damals in München. Da waren Jugendstil-Sachen noch nicht so teuer.-Doch weiter mit dor: Ich reinige nicht nur den Spiegel, sondern auch die Wand, an dem der Spiegel hängt, und den Waschtisch.
dor: Allerhand was Sie mit dor alles reinigen.
Christine Kaufmann: Ich putze gern. Ich finde das schön. Wenn ich mit dem Lappen über die Flächen streiche, und alles glänzt so schön, da komme ich auf die schönsten Gedanken.- Wo waren wir stehengeblieben?
dor: Beim Waschtisch.
Christine Kaufmann: Den putze ich mit dor. Auch den schönen Kachelboden und die Wanne, die in den Kachelboden eingelassen ist.
dor: Eine schöne Badewanne.
Christine Kaufmann: Baden finde ich schön. Was gibt es Schöneres, als in einem sauber glänzenden Badezimmer zu baden?
dor: Wohl nur eins: eine Frau, die so schön ist wie Sie.
Christine Kaufmann: (lächelt)

dor nimmt den Schmutz, bewahrt den Glanz.